Mittwoch, 18. Mai 2011

LZ: Tanz in den Mai

Alle Pflanzen blühen, die Vögel singen fröhlich, auf den Straßen tauchen immer mehrere Leute auf und in den Parks gibt's keine freien Plätze mehr. Plötzlich ist in Berlin einfach viel mehr los. Mit der Sonne kommt auch das Leben in die Stadt.

Und obwohl alles so friedlich klingt und aussieht, ist Anfang Mai für Berlin eigentlich die Zeit der Unruhe. Walpurgisnacht und erster Mai in Kreuzberg. Unter diesem Motto stehen die ersten Stunden des Mais.

Alles fängt in der letzten Nacht des Aprils mit der Walpurgisnacht an. Diese Bezeichnung ist dank Goethe berühmt geworden und verbreitet – Der sogenannte Walpurgisnachtstraum war ein Teil seines Werkes Faust mit solch drastischen sexuellen Anspielungen, dass er lange Zeit nicht auf die Bühne gezeigt werden durfte. Und jetzt ist dieses Fest auch in Berlin von der Polizei „zensiert“.

Die echte Gewalt kommt nach Berlin jedes Jahr am ersten Mai, dem Tag der Arbeit. Schon regelmäßig sind seit 1987 in Kreuzberg Demos von Linken und Linksradikalen an diesem Tag organisiert werden. Dann brennen Autos schneller als die Hexen in der vorherige Nacht.

Trotzdem zeigte sich die Polizei dieses Jahr in einer ersten Bilanz "sehr, sehr zufrieden" mit dem Start des 1.-Mai-Wochenendes. Na dann kann man ja wieder die ruhigen sonnigen Tage ohne Angst vor fliegenden Steinen und explodierenden Autos genießen. Also.. wer findet ein freier Platz auf der Wiese? Auf die Plätze, fertig, los!

(LZ, Nr. 10/2011)

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